Ausgewählte Gattungen

Die Sand­bie­nen (Gat­tung And­re­na) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 20 mm und haben eine Flug­zeit von Febru­ar bis Sep­tem­ber.
Sand­bie­nen gehö­ren zu den soge­nann­ten Bein­samm­le­rin­nen und die Weib­chen haben eine dich­te lan­ge Haar­lo­cke an den hin­te­ren Schen­keln und einen abge­flach­ten Kör­per. 
Von den Sand­bie­nen gibt es rund 100 Arten, die ihre Nist­röh­ren in unter­ir­di­sche Gän­ge in san­di­gem oder leh­mi­gen Unter­grund anle­gen und mit einem Sand­pfropf ver­schlie­ßen. Die Gelän­de­ab­schnit­te wer­den mit Sekre­ten der Kie­fer­drü­sen mar­kiert. Sand­bie­nen sind Blü­ten­ge­ne­ra­lis­ten oder auf weni­ge Blü­ten­pflan­zen spezialisiert.

Häu­fi­ge Arten: Wei­den-Sand­bie­ne (And­re­na vaga), die Gemei­ne Sand­bie­ne (And­re­na fla­vipes) und die Fuchs­ro­te Sand­bie­ne (And­re­na ful­va).

Die Sei­den­bie­nen (Gat­tung Col­le­tes) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 8 – 16 mm und haben eine Flug­zeit von März bis Sep­tem­ber. Sie gehö­ren zu den Bein­samm­le­rin­nen und haben ähn­lich der Honig­bie­ne brei­te hel­le Haar­bin­den auf dem Hin­ter­leib. Von den Sei­den­bie­nen gibt es 9 Arten, die sowohl im Sand­bo­den als auch in Steil­wän­den von Sand- und Kies­gru­ben sowie Löss- und Lehm­wän­den nis­ten. Ihre Nist­röh­ren sind 6 – 10 cm tief und ent­hal­ten 2 – 6 hin­ter­ein­an­der gele­ge­ne Zel­len. Sie klei­den ihre Nist­zel­len mit einer durch­schei­nen­den, was­ser­dich­ten und sei­den­ar­ti­gen Schicht aus Drü­sen­se­kret aus. Sei­den­bie­nen sind meist auf weni­ge Blü­ten­pflan­zen spe­zia­li­siert.

Häu­fi­ge Arten: Früh­lings- oder Wei­den-Sei­den­bie­ne (Col­le­tes cuni­cu­la­ri­us), Gemei­ne Sei­den­bie­ne (Col­le­tes davie­sa­nus).

Die Mas­ken­bie­nen (Gat­tung Hylaeus) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 10 mm und haben eine Flug­zeit von Mai bis Sep­tem­ber. Sie gehö­ren zu den soge­nann­ten Kropf­samm­le­rin­nen und beson­ders die Männ­chen haben eine mas­ken­ar­ti­ge hel­le Zeich­nung im Gesicht.

Von den Mas­ken­bie­nen gibt es rund 30 Arten, die ihre Nes­ter meist in hoh­len Pflan­zen­stän­geln oder in mor­schem Holz anle­gen. Sie legen pro Nist­röh­re bis zu 20 Nist­zel­len an, die sie ähn­lich wie die Sei­den­bie­nen mit einer durch­schei­nen­den, was­ser­dich­ten und sei­den­ar­ti­gen Schicht aus Drü­sen­se­kret aus­klei­den. Mas­ken­bie­nen besu­chen die unter­schied­lichs­ten Blü­ten. Es gibt aber auch auf ein­zel­ne Blü­ten­pflan­zen spe­zia­li­sier­te Arten.

Häu­fi­ge Arten: Hylaeus annu­la­ris, Gar­ten-Mas­ken­bie­ne (Hylaeus hya­li­na­tus),
Gewöhn­li­che Mas­ken­bie­ne (Hylaeus com­mu­nis), Rese­den-Mas­ken­bie­ne (Hylaeus signa­tus).

Die Woll- und Harz­bie­nen (Gat­tung Anthi­di­um) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 6 – 18 mm und haben eine Flug­zeit von Mai bis Okto­ber. Sie gehö­ren zu den soge­nann­ten Bauch­samm­le­rin­nen, sind wes­pen­ar­tig schwarz-gelb gezeich­net, haben einen schnel­len Flug und die Männ­chen oft kräf­ti­ge Dor­nen an den letz­ten Hin­ter­leibs­seg­men­ten.

Von den Woll- und Harz­bie­nen gibt es 7 Arten, die ihre Nes­ter in Erd­gän­gen oder Rit­zen in Holz oder Mau­ern aus abge­schab­tem Pflan­zen­ma­te­ri­al (Pflan­zen­wol­le) oder aus ein­ge­sam­mel­tem Pflan­zen­harz for­men. Die Männ­chen der Woll- und Harz­bie­nen gren­zen ihre Revie­re mit Duft­mar­ken gegen Ein­dring­lin­ge ab.
Woll- und Harz­bie­nen beflie­gen meist nur ein beschränk­tes Blü­ten­spek­trum.

Häu­fi­ge Arten: Gar­ten-Woll­bie­ne (Anthi­di­um mani­ca­tum), Spal­ten-Woll­bie­ne (Anthi­di­um oblon­ga­tum), Klei­ne Harz­bie­ne (Anthi­di­um stri­ga­tum).

Die Löcher­bie­nen (Gat­tung Heria­des) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 6 – 8 mm und haben eine Flug­zeit von Juni bis Sep­tem­ber. Sie gehö­ren zu den Bauch­samm­le­rin­nen und erin­nern auf­grund der Grö­ße und ihrer schwar­zen Fär­bung auf den ers­ten Blick an Flie­gen.

Von den Löcher­bie­nen gibt es 2 Arten, die ger­ne in Bohr­lö­chern ande­rer Insek­ten in Holz oder hoh­len Stän­geln nis­ten und ihre meist vier­zel­li­gen Nes­ter mit Harz aus­klei­den.
Löcher­bie­nen sind auf Korb­blü­ter (Aster­aceae) ange­wie­sen.

Häu­fi­ge Art: Gemei­ne Löcher­bie­ne (Heria­des trun­corum = Osmia trun­corum)

Die Sche­ren­bie­nen (Gat­tung Che­losto­ma) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 12 mm und haben eine Flug­zeit von Mai bis August. Sie gehö­ren zu den Bauch­samm­le­rin­nen und sind eher klein und schlank.

Von den Sche­ren­bie­nen gibt es 4 Arten, die aus­schließ­lich in Röh­ren über der Erde nis­ten und ihre hin­ter­ein­an­der ange­ord­ne­ten Nist­zel­len durch Wän­de aus Sand, Löss oder Lehm von­ein­an­der tren­nen.
Sche­ren­bie­nen sind je nach Art auf unter­schied­li­che Blü­ten­pflan­zen spe­zia­li­siert.

Häu­fi­ge Art: Hah­nen­fuß-Sche­ren­bie­ne (Che­losto­ma florisomne)

Die Mau­er­bie­nen (Gat­tung Osmia) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 15 mm und haben eine Flug­zeit von März bis Sep­tem­ber. Sie gehö­ren zu den Bauch­samm­le­rin­nen. Die häu­fi­gen Arten wer­den oft im Sied­lungs­be­reich und an Wild­bie­nen-Nist­hil­fen ange­trof­fen.

Von den Mau­er­bie­nen gibt es 38 Arten. Ihre Nist­wei­sen sind sehr viel­fäl­tig. Sie nis­ten in Käfer­fraß­gän­gen in Holz, in ver­las­se­nen Nes­tern ande­rer Stechim­men, in hoh­len Stän­geln, in Gal­len, in Fels- und Mau­er­spal­ten oder in lee­ren Schne­cken­häu­sern.  Mau­er­bie­nen ver­wen­den unter­schied­lichs­te Bau­ma­te­ria­li­en für ihre Nes­ter, oft feuch­te, leh­mi­ge Erde oder zer­kau­te Pflanzenblätter. 

Die Gene­ra­lis­ten unter den Mau­er­bie­nen besu­chen die unter­schied­lichs­ten Blü­ten­pflan­zen. Es gibt aber auch Arten, die auf ein­zel­ne Blü­ten­pflan­zen spe­zia­li­siert sind, z.B. die Nat­tern­kopf-Mau­er­bie­ne (Osmia adun­ca).

Häu­fi­ge Arten: Rost­ro­te Mau­er­bie­ne (Osmia bicor­nis), Gehörn­te Mau­er­bie­ne (Osmia cor­nu­ta).

Die Pelz­bie­nen (Gat­tung Antho­pho­ra) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 8 – 18 mm und haben eine Flug­zeit von April bis Sep­tem­ber. Sie gehö­ren zu den soge­nann­ten Bein­samm­le­rin­nen, haben eine star­ke Behaa­rung und eine lan­ge Zun­ge und zei­gen an den Blü­ten oft einen Schwirr­flug ähn­lich dem eines Koli­bris. Von den Pelz­bie­nen sind 12 Arten hei­misch und ihre Nes­ter befin­den sich meist im Boden und sind nur wenig ver­zweigt.
Pelz­bie­nen sind beim Blü­ten­be­such nicht wäh­le­risch.

Häu­fi­ge Art: Gemei­ne oder Früh­lings-Pelz­bie­ne (Antho­pho­ra plu­mipes)

Kuckucksbienen

Eini­ge Wild­bie­nen­ar­ten, wie z.B. die Wes­pen­bie­nen und die Blut­bie­nen sind im Lau­fe der Evo­lu­ti­on von der ursprüng­li­chen Lebens­wei­se abge­wi­chen und bau­en kei­ne eige­nen Nester.

Sie sind häu­fig auf­fal­lend gezeich­net und wer­den als „Kuckucks­bie­nen“ bezeichnet.

Die­se Bie­nen leben para­si­tär und schmug­geln ihre Eier in bereits bestehen­de Nes­ter. Ihre Lar­ven fres­sen die Eier oder Lar­ven des Wirts­tie­res und ernäh­ren sich danach von dem Futtervorrat.

Die Wes­pen­bie­nen (Gat­tung Noma­da) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 15 mm und ihre Flug­zeit rich­tet sich nach der Flug­zeit der Wirts­bie­ne.
Von den Wes­pen­bie­nen gibt es rund 60 Arten, die wenig behaart sind und eine Wes­pen­tail­le sowie eine schwarz-gel­be, eine schwarz-rote oder eine schwarz-gelb-rote Bän­de­rung haben.

Die meis­ten Arten suchen unter­schied­lichs­te Blü­ten zur Eigen­ver­sor­gung auf. 

Die Weib­chen der Wes­pen­bie­nen legen ihre Eier in die Nes­ter ande­rer Wild­bie­nen, v.a. von Sand­bie­nen (Gat­tung And­re­na). Die schlüp­fen­de Lar­ve der Wes­pen­bie­ne frisst außer dem Pol­len auch das Ei oder die Lar­ve der Wirtsbiene.

Häu­fi­ge Art: Rot­haa­ri­ge Wes­pen­bie­ne (Noma­da lath­bu­ria­na) – Kuckucks­bie­ne der Wei­den-Sand­bie­ne (And­re­na vaga) 

 

 

Blutbienen

Die Blut­bie­nen (Gat­tung Sphe­codes) errei­chen je nach Art eine Grö­ße von 4 – 15 mm und haben eine Flug­zeit von März bis Sep­tem­ber. Die Flug­zei­ten der ein­zel­nen Arten rich­ten sich nach den Flug­zei­ten der Wirtsbienen. 

Von den Blut­bie­nen sind 25 Arten hei­misch.
Sie sind recht ein­fach an ihrem Äuße­ren zu erken­nen – der blut­ro­te Hin­ter­leib hebt sich deut­lich vom schwar­zen Kopf und der schwar­zen Brust ab.

Die meis­ten Blut­bie­nen sind Kuckucks­bie­nen von Fuchen­bie­nen (Gat­tung Halic­tus) und Schmal­bie­nen (Gat­tung Las­sioglos­sum) und ent­wi­ckeln sich in deren Nestern.

Häu­fi­ge Art: Sphe­codes moni­li­cor­nis – Kuckucks­bie­ne von Lasioglos­sum malachurum

Dieses Projekt wurde gefördert von: